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Chronologie einer
Endomorphose
= Einführung=
Es ist ... eine
anthropozentrische Selbsttäuschung, daß wir
stillschweigend immer so tun, als ob die
Evolution ausgerechnet bei uns zum Stillstand
gekommen ist.
Hoimar von Ditfurth
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Der marktwirtschaftlich
begründete Zwang zur ständigen Steigerung der Rendite-Effizienz
von Unternehmen wird in den kommenden
Jahrzehnten unausweichlich zu einer körperlichen
Umformung von Menschen mit Hilfe der Gentechnik führen. |
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Diese These scheint mir
gleichermaßen gültig wie auch beängstigend
zu sein. Wie werden Menschen in 100 Jahren aussehen?
Werden wir mit Computern zu hybriden Lebensformen
verschmolzen werden? Werden wir uns schon bald als
Einzelpersonen der existenziellen Frage stellen müssen,
ob wir unsterblich "gemacht" werden wollen? Eine
beängstigende Vorstellung: |
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Hybride Menschen in einem
Geflecht aus Computern?
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Unter den Stichworten "Extropy"
oder "Extropier" geben sich
Befürworter eines aggressiven Fortschritts zur
Neugestaltung der Menschen im Internet zu erkennen. |
Auf diesen Seiten
sind Medienbeiträge und eigene Gedanken zur Gentechnik,
Computertechnik und den formenden Kräften einer evolutiv
interpretierten Marktwirtschaft in loser Tagebuchform
zusammengestellt. Ich glaube, dass die Nutzung der
Gentechnik und die Weiterentwicklung der
Computertechnologie in Richtung künstliche Intelligenz
langfristig sehr viel stärker durch wirtschaftliche
Sachzwänge als durch ethische Überlegungen geprägt
sein wird. |
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Medienbeiträge 2002 Medienbeiträge 2001
Animation: der philosopische
Hintergrund
Die Seelen-Kälte des Kapitalismus: "Früchte
des Zorns" (1939)
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Die folgende Gedankenkette
erscheint mir als Grundmotiv der nächsten Zukunft (50
bis 100 Jahre) recht plausibel. |
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- Die prägendste Kraft zur Formung von Unternehmen
ist die marktwirtschaftliche Vorgabe zur
Renditemaximierung. Unternehmen sind Teil
eines evolutiven Geschehens welches sich
selbst steuert.
- Politische Vorgaben haben kaum
einen bleibenden Einfluss. Denn langfristig kann
politische Macht nur auf der Grundlage einer
starken Wirtschaft bestehen. Hierfür sorgt der
"Kampf der Systeme". Eine Politik, die
andere Ziele als die Steigerung wirtschaftlicher
Effizienz verfolgt wird sich früher oder später
"weg-evoluieren". Insofern übernehme
ich den marxistischen Ansatz, dass der
ökonomische Unterbau stärkere gesellschaftliche
Gestaltungskräfte besitzt als der politische
Überbau.
- Neue Technologien die auf lange
Sicht zur Steigerung von Unternehmensrenditen
eingesetzt werden können, wird man auf Dauer
nicht unterdrücken können.
- Es werden sich bald technische Möglichkeiten
bieten, den Menschen als
Produktionsfaktor zu optimieren. Das
heisst vor allem, dass man seine
"Kosten" senken und seine
Leistungsfähigkeit für Unternehmen steigern
wird.
- Wirtschaftliche Sachzwänge werden schleichend
dafür sorgen, eine genetische
Optimierung des Menschen nach
ökonomischen Zielen stattfinden wird. Diese
"Optimierung" wird vielfach moralische
Bedenken ausser Acht lassen.
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Der Mensch als Kostenfaktor? Positiver Gedanke: Kulturbetrieb
als emotionale Intelligenz von Ökonomien?
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Phantasie: vernetzte
Gehirne in Kisten sind
ein unschlagbarer Wirtschaftsvorteil
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Weitere Bilder und Animationen Literaturliste zur Gentechnik
und sozialen Utopien
Der Mensch als abhängiges Wesen
einer durchfunktionalisierten Gesellschaft (1896)
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Frei nach Olaf
Stapledon: ein Riesengehirn als billiger Superrechner?
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Olaf Stapledon schrieb um 1930 über die Life-Sciences
in 40 Millionen Jahren.... |
Was heute fehlt aber
dringend nötig wäre, das sind positive Utopien
darüber, wie unsere Welt in 30 oder 100 Jahren aussehen
soll. Seltsamerweise haben die meisten Utopien mit einem
gewissen Anspruch an Realitätsnähe einen meist
düsteren Unterton. Positive Utopien hingegen tendieren
dazu, gewisse Fakten einfach zu ignorieren. Was fehlt ist
ein Gesellschaftsentwurf für das 21. oder auch 22.
Jahrhundert der die denkbaren technischen Entwicklungen
berücksichtigt, der die Grenzen marktwirtschaftlicher
Selbstheilungskräfte ernst nimmt, der die
Erkenntnismethoden der Wissenschaft weder naiv
verallgemeinert noch in Bausch und Bogen anzweifelt. Was
fehlt sind neue Ideologien im Sinne eines
gesellschaftlichen Gesamtentwurfes mit dem Anspruch der
praktischen Umsetzbarkeit. |
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Unter den Stichworten "Extropy" oder
"Extropier" geben sich
Befürworter einer Neugestaltung von Menschen im Internet
zu erkennen. Positiver Gesellschaftsentwurf: Gregory Stock,
"Metaman: the merging of humans and
machines into a global superorganism", 1993
H. G. Wells verfasste eine ernstgemeinte Utopie
(1921).
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Zum Namen dieser Unterseite:
Das Phantasiewort Endomorphose soll
ausdrücken, dass der Mensch durch eine nach innen
gerichtete (endo) Weitergabe von Sachzwängen,
die auf Unternehmen wirken, umgeformt (Morphose)
werden wird. |
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Anforderungen an ein Weltild |
Ein Gedicht von Ulrich
Ziesing (Isla de La Palma, Kanarische
Inseln) greift sehr schön
den Gedanken auf, dass es jenseits ökonomischer
Zweckmäßigkeiten vielleicht auch noch weitere
Lebensziele geben könnte: |
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Lebensauftrag
von Ulrich Ziesing
Wer Augen hat, bewußt zu sehen,
Wer Ohren hat zum Hören und Verstehen,
Wer Hände hat, um zu ertasten
und nicht für Wünsche-Wahn mit Hasten
durchs Leben rennt, der wird begreifen,
daß nicht in üppig Lebenswandeln
der Menschheit Auftrag liegt, --- doch so zu handeln,
daß Geist und Ding zur Einheit reifen.
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