Chronologie gesellschaftlichen Wandels
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Zu Beginn des 21. Jahrhunderts zeichnen sich Durchbrüche auf einer ganzen Reihe von Technologiefeldern ab, die noch vor wenigen Jahrzehnten schwer vorstellbar waren. Die Gentechnik steht kurz vor der Fähigkeit, Menschen klonen zu können, Neurowissenschaftler verbinden zunehmend menschliche Hirnzellen mit Computern, es gibt inzwischen mannlos operierende (und schießende) Flugzeuge und die Metapher des globalen Gehirns konfrontiert uns mit der Möglichkeit einer globalen Überintelligenz. | ||||
Angesichts dieser rasanten Entwicklungen stellt sich die Frage danach, wie sich Menschen weiterentwickeln werden. Wird sich unsere Spezies in verschiedene Unterspezies aufteilen? Wird es einmal von Körpern isolierte und ins Internet integrierte Gehirne geben? Werden wir zunehmend zu willenlosen Funktionseinheiten eines seelenkalten techno-kapitalistischen Computersystems? | Die Seelen-Kälte des Kapitalismus: "Früchte des Zorns" (1939) | |||
Hybride Menschen in einem Geflecht aus Computern? |
Unter den Stichworten "Extropy" oder "Extropier" geben sich Befürworter eines aggressiven Fortschritts zur Neugestaltung der Menschen im Internet zu erkennen. | |||
Riesengehirne als einsame Diktatoren (nach Olaf Stapeldon) |
Medienbeiträge 2002 | |||
Und angesichts der gegenwärtig vielfach als kalt und unmenschlich empfundenen Auswirkungen marktwirtschaftlich orientierter Wirtschaftssysteme zeichnen sich düstere Zukunftsszenarien. Es scheint durchaus denkbar, dass ökonomischer Druck einzelne Menschen oder ganze Regionen dazu zwingen könnte, gängige Begriffe von Menschlichkeit zu Gunsten wirtschaftlicher Wettbewerbsfähigkeit aufzugeben. Explodierende Gesundheitskosten, rasant wachsende Intelligenzleistungen von Maschinen und Konzepte kollektiver, insektenartiger Intelligenz setzen den Menschen "herkömmlicher Bauart" einem zunehmenden Konkurrenzdruck aus. | Der Mensch als Kostenfaktor? Der Mensch als abhängiges Wesen einer durchfunktionalisierten Gesellschaft (1896) |
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Doch so berechtigt düstere Prognosen auch sein mögen, so bieten die Zukunftstechnologien auch viele Chancen zur Gestaltung lebenswerter Welten. | ||||
Auf diesen Seiten sind in loser Form Medienzitate und eigene Gedanken zum Thema der Zukunftsgestaltung zusammengetragen. Seit dem Beginn, Anfang 2000, bis etwa Ende 2002 dominierten dabei passive, pessimistische Sichten. Nun überwiegen eher positive Interpretationen technologischer und gesellschaftlicher Gestaltungsmöglichkeiten. Große Chancen liegen meiner Meinung nach in der gezielten Verknüpfung wissenschaftlicher und kultureller Mechanismen zur Erzeugung anschaulicher und machbarer Zukunftsvisionen. | Unter den Stichworten "Extropy" oder "Extropier" geben sich Befürworter einer Neugestaltung von Menschen im Internet zu erkennen. | |||
Ein Gedicht von Ulrich Ziesing (Isla de La Palma, Kanarische Inseln) greift sehr schön den Gedanken auf, dass es jenseits ökonomischer Zweckmäßigkeiten auch noch weitere Lebensziele geben könnte: | Anforderungen an ein Weltild | |||
- Lebensauftrag - Wer Augen hat, bewußt zu sehen, |
<= Gedicht von Ulrich Ziesing | |||