Das Modell biologischer und ökonomischer
Populationen: Vermehrung statt Wachstum |
||||
Das bisher starre Modell von
Individuen und Population wird nun in eine evolutiven
Population überführt. Die Individuen beginnen
gegeneinander zu konkurrieren. Die Individuen mit den
höchsten Zielgrössen vermehren sich auf Kosten von
Individuen mit niedrigen Zielgrössen, wie im echten
Leben: Erfolgreiche Unternehmen mit hohen Gewinnen und
Kapitalrenditen kaufen die Kleinen auf. Und im biologischen Alltag ist Erfolg gleichbedeutend mit einer hohen Anzahl fortpflanzungsfähiger Nachkommen. Individuen mit "schlechten" Merkmalen, wie etwa ein auffällig gefärbtes Tier das sich aufgrund fehlender Verteidigungs- und Fluchtmöglichkeiten besser hätte tarnen sollen, werden sich deutlich weniger stark vermehren wie gut an ihre Umwelt angepasste Konkurrenten. Einen sehr wichtigen Unterschied gibt es zwischen dem ökonomischen und biologischen Evolutionsgeschehen:
Expansion ist das Gütesiegel erfolgreicher Unternehmen. Dabei müssen sie aber zwangsläufig eine Reihe ihrer Merkmale verändern. Struktur, Personalphilosophie, Unternehmensleitbilder, Möglichkeiten zur Kapitalbeschaffung, der Zwang zur Berücksichtigung politischer Belange, die Art wie neue Märkte zu bearbeiten sind, all diese Faktoren führen zu einer grundlegenden Veränderung erfolgreicher Unternehmen mit jedem Akt der Expansion. Und mit der Veränderung wesentlicher Merkmale gehen vielleicht auch gerade jene Merkmale verloren, die für den bisherigen Erfolg ausschlaggebend werden. Als expandiertes Unternehmen beginnt man auf vielen Gebieten mit seinem Erfahrungsschatz von Neuem. Ein wichtiger Wettbewerbsvorteil geht verloren. Man stelle sich diesen Fakt auf biologische Individuen übertragen vor:
Vorformen vermehrungsfähiger Unternehmen sind etwa Kettenunternehmen (z. B: Tankstellen, Einzelhandelsketten, Franchiseunternehmen). Alle Seiten zum Modell genetischer Optimierung |
||||
|