Chronik einer Endomorphose, 04.12.2002

Menschengruppen
Die Alternative zu künstlicher Intelligenz?
"Call for Papers" für eine Konferenz

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[1] Auf diesen Internetseiten Eine Phantasie über den Kanalmolch finden sich lose, tagebuchartige Gedanken und Medienzitate über die Zukunft des Menschen vor dem Hintergrund aktueller technologischer Fortschritte.   Lose Sammlung von Medienzitaten zur Gentechnik aus dem Jahre 2002Einige Medienzitate aus dem Jahr 2002
[2] Bisher, seit dem Frühjahr 2000, herrschte der Grundtenor vor, dass Fähigkeiten der Robotik, der Life-Sciences und der Gentechnik unter dem Druck ökonomischer Sachzwänge zu einer schleichenden Umgestaltung des Menschen hin zu ökonomisch funktionalen aber seelenlosen Wesen beitragen könnten. In Nährlösungen gehaltene, lebende Gehirne Angst oder Hoffnung? Man weiß es nicht., künstliche Wesen zur Instandhaltung von Leitungssystemen März 2002: Der Kanalmolch hält Rohrleitungen intakt, Bedrohungen durch autonome und intelligente Waffen Februar 2002: Drohnen (Predator) halten Menschen in Schach zeichneten dabei ein eher düsteres Bild von der Zukunft: Der Mensch wird durch zunehmend intelligentere Techniken zunehmend bedrängt.   <= Negativszenarien

Im Kosmos gibt es eine Tendenz hin zu höherer Komplexität...Animation zum philosophischen Hintergrund dieser Internetseite

Chronologisch sortierte Literaturliste über Gesellschaftsentwürfe, Utopien, Phantasien, die Life-Sciences etc.Literatur über die Rolle der Technik in gesellschaftlichen Prozessen

[3] Ein Gegenszenario ist aber auch denkbar: eine utopische Symbiose aus intelligenter Technik einerseits und in philosophischer Gelassenheit lebende Menschengruppen andererseits.   <= Positivszenario
[4] Das Gegenszenario zu einer seelenlosen Techno-Welt fußt auf der Vermutung, dass kulturell aktive Gruppen zufriedener Menschen ein leistungsfähiges System zur Informationsverarbeitung darstellen.   Eine Vision in der Metapher neuronaler sozialer IntelligenzKultur als emotionale Intelligenz von Gesellschaften?
[5] In der Tat beschäftigen sich Forscher zunehmend mit der Leistungsfähigkeit menschlicher Gruppen hinsichtlich der Informationsverarbeitung. Theo Gehm untersuchte schon 1995, inwiefern soziale Gruppen als neuronale Netze modelliert werden könnten. Und die praxisorientierte Forschungsrichtung der Computer Supported Cooperative Work (CSCW) würdigt in hohem Maße die Leistungsfähigkeit kommunizierender Menschen zur Verarbeitung von Informationen.   <= Menschliche Leistung zunehmend gewürdigt

Zitate und Anmerkungen zu dem Buch von Theo GehmMehr über die Habilitation von Theo Gehm: soziale Gruppen als neuronale Netze

[6] In diesem Sinne könnte eine Einladung zu einer Konferenz über "Communities" als weiteres Indiz dafür gedeutet werden, dass menschliche Gruppen zunehmend als Träger von Leistung und somit ökonomischer Nützlichkeit betrachtet werden können. Und das eröffnet die Möglichkeit einer positiven Vision: Menschliche Gruppen stellen eine komplexe Form der Informationsverarbeitung dar, die von Computern oder sonstigen Formen künstlicher Intelligenz nicht ohne weiteres erreicht werden kann. Man muss sich doch nur einmal überlegen, welche enormen Mengen an Eindrücken, Erinnerungen, Erfahrungen und auch Denkmethoden in menschlichen Gehirnen realisiert sind und wie viel soziale Erfahrung in gesellschaftlichen Konventionen abgelegt ist!   <= Gemeinschaften als Leistungsträger

Das Unbewusste ist sehr leistungsfähig gegenüber dem Bewussten.Tor Norretranders über die Leistung des Unbewussten

Spielt Bewusstsein eine aktive Rolle in der Informationsverarbeitung?Popper und Eccles über Bewusstsein

[7] Die Vermutung, dass Gemeinschaften von einem ganz praktischen Nutzen sind, wird auch in der Aufforderung zur Einsendung von Manuskripten formuliert. Im sogenannten "Call for Papers" zu der Konferenz heisst es: "...within a global knowledge-based society, communities play a pivotal role." Und: "communities also re-shape the processes of learning and sharing knowledge in and among organizations."   <= Rolle von Gruppen
[8] Forscher aus Bereichen wie Computer Supported Cooperative Work, Artificial Intelligence, Economics, Management Science, Ethnography und Psychology sind eingeladen, Manuskripte einzuschicken.   <= Forschungsfelder
[9] So scheint die Hoffnung zumindest nicht ganz unbegründet, dass man vielleicht einmal zu der Erkenntnis gelangt, dass soziale Einbettung, persönliche Erfüllung, Kontemplation, Kultur und vieles mehr, was Leben lebenswert macht, ein wesentlicher ökonomischer Standortvorteil sein könnte. Und eine Konsequenz hieraus könnte die Forderung sein, Menschen gerade nicht mit Methoden der Gen- oder Neurowissenschaften "zu optimieren", da sie doch bereits ein hochleistungsfähiges Gebilde darstellen.   <= Hoffnung
[10] Die Konferenz mit dem Titel "Communities and Technologies" wird vom 19. bis zum 21. September 2003 in Amsterdam stattfinden.   <= Konferenzdaten

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