Die Welt der Quantenphysik: |
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Die Welt der klassischen Physik wird auch gerne als Makrophysik bezeichnet. Denn sie regelt vor allem die unseren Sinnen zugänglichen Ereignisse größerer Dinge wie das Verhalten von Steinen, Planeten, oder Elektromaschinen. Als Synonym für die Quantenphysik wird hin und wieder auch das Wort Mikrophysik benutzt. Hierin kommt zum Ausdruck, daß sich die Quantenphysik zunächst auf deutlich kleinere Teilchen bezieht; auf Photonen, Elektronen, Neutronen, Protonen und derlei mehr. Galt in der klassischen Physik scheinbar das Prinzip der Kausalität, der strikten Zuordnung von Ursache und Wirkung, scheint im Bereich der Quantenpyhsik die Kausalität aufgehoben. | ![]()
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Teilchen
wie Photonen und Elektronen hingegen machen nur im Mittel
das, was Formeln von ihnen verlangen. Beziehungsweise
verlangen die Formeln erst gar nicht mehr als die
Einhaltung von Mittelwerten. Für Einzelereignisse
könnte man quantenphysikalische Formeln eher als
Handlungsempfehlungen auffassen. Es gibt
beispielsweise Formeln die besagen, daß ein bestimmtes
Photon in einer bestimmten Versuchsanordnung mit
neunzigprozentiger Wahrscheinlichkeit an einem bestimmten
Ort zu einer bestimmten Zeit angetroffen werden kann.
Aber das Photon hat immer noch eine zehnprozentige
Wahrscheinlichkeit sich anders zu entscheiden. |
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![]() Freilich,
läßt man 1000 Photonen die Entscheidung treffen, werden
sich etwa 900 für die eine und etwa 100 für die andere
Möglichkeit entscheiden. Aber ein einzelnes Photon für
sich könnte letztendlich tun was es will
ohne dabei gegen die Formel zu verstoßen. Dieser
Charakter der Quantenphysik wird besonders deutlich am
Beispiel des Doppelspaltversuches. |
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Die folgende Skizze verdeutlicht eine Sicht quantenphysikalischer Abläufe (nach Penrose): |
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Dieser eine Grundcharakter der Quantenphysik ist wesentlich für die weitere Argumentation. Hier scheint nämlich das Prinzip der strikten Kausalität aufgehoben. Zwar verhalten sich die Wahrscheinlichkeitswellen selbst strikt determiniert. Aber wann, also zu welchem Anlaß, sie zu konkreten Teilchen kollabieren und vor allem wo sich die Teilchen dann tatsächlich materialisieren lässt sich aus keinen bekannten physikalischen Größen herleiten. Die Quantenphysiker sagen, es sei rein zufällig, lediglich im statistischen Mittel materialisieren sich derart, daß die Wahrscheinlichkeitsfunktionen nicht verletzt werden. Die untenstehend Animation stellt diesen Gedanken noch einmal dar: |
Allerdings: vielleicht gibt es doch kausal strikt determinierte Abhängigkeiten die wir nur noch nicht kenne. Diese werden unter dem Stichwort "verborgene Parameter" in der Physik behandelt. Nach Kurt Gödel kann man niemals sicher wissen, ob man alles weiß. | |||
Und damit
hätten wir in der Quantenphysik einen Bereich gefunden,
in dem theoretisch ein freier
Wille wirken könnte ohne damit unsere
physikalischen Erfahrungswerte zu verletzen. Denn da es
hier kein Naturgesetz zu geben scheint, welches einem
Teilchen ganz genau sagt, wo und wann es sich zu
materialiseren hat, so kann auch kein Naturgesetz
verletzt werden, wenn dieses Ereignis willentlich
beeinflusst werden sollte. |
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Der Haken
bei der Sache ist die Geringfügigkeit der
beeinflußbaren Teilchen. Wie groß ist die
Gestaltungsfreiheit eines Gottes oder eines anderen
freien Willens, dessen unmittelbare Einflußnahme auf
Dinge der Größe von Atomen und deutlich kleiner
beschränkt ist? Sollte man nicht vielmehr annehmen, daß
ein freier Wille auch in der makrophysikalischen Ebene
etwas bewirken können will, wie etwa den Gang der
Geschichte auf einem Planeten beeinflussen oder
ähnliches?
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